22.01.2025 – ein

Buchvorstellung am 31. Januar

Zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus

Meckelfeld – Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Dieses Datum jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal. Anlass für die Gemeinde Seevetal, auf den Wert von Demokratie hinzuweisen und zu einer besonderen Buchvorstellung einzuladen.

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist nicht nur bundesweit, sondern auch für die Gemeinde Seevetal ein wichtiger Anlass, um daran zu erinnern, dass Demokratie ein hohes gesellschaftliches Gut und nicht selbstverständlich ist.

„Demokratische Prozesse mögen nicht immer einfach sein, aber es gibt keine bessere Staatsform als die Demokratie, weil so jeder Mensch eine Stimme hat“, betont Bürgermeisterin Emily Weede. „Der Gedenktag erinnert uns besonders daran, dass wir nicht nachlassen dürfen, Freiheit und Menschenrechte zu bewahren. Sie sind nicht selbstverständlich. Eine Gesellschaft verliert Freiheit und Menschenrechte schleichend und nicht mit einem großen Knall.“

Anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus lädt die Gemeinde am 31. Januar zu einer Buchvorstellung ein. „Nordheidesplitter“ heißt der neue Band des Sozial- und Wirtschaftshistorikers und stellvertretenden Gemeindearchivars Dr. Jörn Lindner.

Den Schwerpunkt bildet dabei die Zeit der Weimarer Republik und die Wege der verschiedenen Gruppen in den Nationalsozialismus beziehungsweise Kontinuitäten der einzelnen Akteure nach 1945.

„Eigentlich ist es bekannt, dass sich in den 1920er Jahren viele gesellschaftliche Gruppen von der Republik abgewendet haben. In der Zusammenstellung ergeben sich aber erschreckend viele Parallelen zu heute“, so Autor Dr. Jörn Lindner und weiter: „Es wird deutlich, wie sehr sich diese Gruppen von der Demokratie entfernten und die Republik zunehmend als Feindbild sahen.“

„Die Politik“ wurde neben der Großstadt zum Gegenspieler der heimatlichen Dorfgemeinschaft. Die Heide, eine von Menschen geschaffene Kulturlandschaft, wurde bereits im Kaiserreich zu einer Landschaft mit nationaler Tragweite stilisiert. Nach 1919 entwickelte sich „die Heide“ immer mehr zum Bindeglied völkischer Ideen und nationalkonservativer Vorstellungen einer „guten, alten Zeit“, die als Gegenentwurf zur neuen demokratischen Republik verstanden wurde.

„Wir freuen uns außerordentlich, mit den „Nordheidesplittern“ ein aktuelles Forschungsprojekt des Gemeindearchivs Seevetal in unserer Schriftenreihe publizieren zu können“, so Archivleiter Arndt-Hinrich Ernst. „Es vereint zahlreiche Themen rund um die Nordheide. Auf den ersten Blick sieht man auf Grund der Kleinteiligkeit nur (Nordheide-)Splitter, doch am Ende ergeben sie, wenn man Akteure und Personen, Strukturen und Institutionen sowie Entwicklungen und Kontinuitäten in der Nordheide vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik genauer betrachtet, ein vielschichtiges Mosaik.“

„Ein sehr, sehr gelungenes Buch. Es beinhaltet nicht nur eine Vielzahl von Themen, es ist wissenschaftlich fundiert und kommt zur richtigen Zeit“, so Bürgermeisterin Emily Weede.

Am Freitag den 31. Januar stellen Autor und die Gemeinde Seevetal ab 18.00 Uhr das Buch in der Bücherei Seevetal, Am Schulteich 1, in Meckelfeld, vor. Das Buch ist schon jetzt über die Homepage der Gemeinde Seevetal bestellbar, im Gemeindearchiv im Helbach-Haus oder im örtlichen Buchhandel erhältlich.

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