14.03.2025 – Redaktion

Der Springfrosch ruft

Erstmals seltene Art im Büsenbachtal festgestellt

Foto: Landkreis Harburg
Das Idyll im Büsenbachtal wird zur neuen Heimat des Springfroschs. Foto: Landkreis Harburg

Er ist schlank, hat lange Arme und Beine und seinem Namen macht er alle Ehre. Mit Hilfe seiner kräftigen Hinterbeine springt der Springfrosch bis zu zwei Meter weit und 75 Zentimeter hoch. Damit ist er der Rekordhalter unter den einheimischen Amphibien. Seine eher leisen „wog-wog-wog“-Rufe sind nun auch im Büsenbachtal zu hören. „Die Laichzeit beginnt, und wir haben an den Feenteichen erstmals rufende Männchen gehört“, freut sich Armin Hirt von der Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg. „Das ist ein weiterer Erfolg für unsere Naturschutzbemühungen in dem Gebiet.“

Der streng geschützte Springfrosch zählt in Deutschland zu den selteneren Froscharten. Die wärmeliebende Art, die lichte und gewässerreiche Laubmischwälder schätzt, ist besonders durch den Verlust geeigneter Laichgewässer gefährdet. „Doch genau die haben wir hier im Büsenbachtal jetzt“, sagt Hirt. Seine Laichballen legt der ausgesprochene Frühlaicher überwiegend im März bis Mitte April ab. „Hoffentlich können wir hier eine dauerhafte Springfroschpopulation ansiedeln und zum Schutz der Art beitragen.“

Doch während Hirt und seine Kollegen sich über den Springfrosch an den Feenteichen freuen, bereiten ihnen andere ebenfalls kürzlich entdeckte Tiere Sorgen. Unbekannte haben dort Goldfische ausgesetzt. Das ist nicht nur schädlich, sondern auch als Ordnungswidrigkeit strafbar. „Das hat Entsetzen ausgelöst. Goldfische haben in der freien Natur nichts verloren.“ Denn so hübsch sie im Aquarium auch sein mögen, „das sind Alles- und Dauerfresser, die sind einfach nur schädlich“. In der Natur ausgesetzt, vermehrt sich der Goldfisch als invasive Art rasant. „Er verdrängt dadurch einheimische Tier- und Pflanzenarten und gefährdet damit auch die heimischen Ökosysteme, insbesondere die Molche und Frösche, für die die Feenteiche wichtig sind.“

Die Feenteiche am Fuße des Pferdekopfs mit dem munter plätschernden Büsenbach sind nicht nur ein beliebtes Erholungsgebiet, sondern auch ein wichtiges Refugium für Tiere und Pflanzen. Der Landkreis Harburg hat die frühere Fischteichanlage erfolgreich zu einem naturnahen Biotop umgestaltet. „Wir möchten, dass die Menschen hier die Natur erleben können.“ Die durch Überläufe und kleine kiesige Gerinne verbundene Teichkette ist gerade jetzt im Frühjahr wichtig, damit Molche und Frösche sich vermehren können. Alle, die die Natur erleben wollen, sollten zum Schutz von Tieren und Pflanzen aber beachten, dass in dem Naturschutzgebiet ganzjährig das Wegegebot gilt. „Und von den vielen Wegen und Stegen kann man die Amphibien sehr gut beobachten.“

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