14.03.2025 – Redaktion
Spannende Lernorte in Museen
Museen als Partner für Schulen und Kitas
Ehestorf – Museen sind mehr als Ausstellungsorte, sie können Klassenzimmer, Lernwerkstätten und Begegnungsräume sein. Aber wie arbeiten Museen und Schulen langfristig erfolgreich zusammen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Tagung „Mittwoch ist Museumstag – Langzeitkooperationen im Museum“, die am 10. und 11. März im Freilichtmuseum am Kiekeberg und online stattfand. Rund 50 Fachleute aus Deutschland, Österreich, Großbritannien und Irland tauschten sich über bewährte Bildungsprojekte aus.
„Museen sind Orte des Lernens. Sie bieten Zugang zu Kultur, Wissenschaft und Geschichte und sind ideale Partner für Bildungsinstitutionen“, betonte Gastgeber Stefan Zimmermann, Direktor des Freilichtmuseums am Kiekeberg. „Museen bieten Raum für den Austausch über gesellschaftliche Werte, für Begegnungen und Teilhabe. Gerade langfristige Kooperationen ermöglichen es, Wissen nachhaltig zu vermitteln.“ Das Freilichtmuseum am Kiekeberg engagiert sich als anerkannter Partner in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Die Tagung zeigte verschiedene erfolgreiche Projekte, wie zum Beispiel „My Primary School is at the Museum“. Wendy James, Architektin bei G&J Architects aus Großbritannien, stellte ihr Modell vor, bei dem Kinder direkt im Museum unterrichtet werden. Oder auch „Museumsklasse“ am Kiekeberg“. Ute Döpke, pädagogische Leiterin im Verein „Gangway“, berichtete dort von dem Schulprojekt, das Kindern fehlende soziale Sicherheit und Struktur bietet. Ein weiteres Projekt, „Berufsvorbereitung am Kiekeber“. Regina Uhl, Leiterin der Wolfgang-Borchert-Schule, erklärte, wie Jugendliche mit Förderbedarf im Freilichtmuseum praktische Erfahrungen zur Berufsorientierung sammeln. Und auch die Kooperation mit Naturkindergarten war ein Thema. Andrea Breul, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Hohenloher Freilandmuseum, schilderte die Zusammenarbeit mit einer Kita. Wikipedia-Kulturbotschafter Daniel Mietchen zeigte, wie Museen Inhalte für die Online-Enzyklopädie bereitstellen und Fabian Lenczewski, Leiter Bildung und Vermittlung im Ostpreußischen Landesmuseum, und Petra Schatz, Mitarbeiterin der Alzheimer Gesellschaft Lüneburg, stellten ihre Konzepte für Museumsbesuche mit Demenzkranken vor.
Wie lassen sich solche Projekte finanzieren? Welche digitalen Werkzeuge helfen? Diese Fragen wurden in Diskussionsrunden vertieft. „Die Tagung hat gezeigt, wie wertvoll solche Kooperationen sind“, fasste Stefan Zimmermann zusammen. „Jetzt geht es darum, diese Ideen weiterzuentwickeln, in unsere Partnerschaften einfließen zu lassen und weitere sinnvolle Bildungskooperationen anzugehen.“
Die Tagung wurde vom Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg unterstützt. Dessen Vorsitzender Jan Bauer zeigte sich beeindruckt von der Zusammenarbeit mit Kitas in Freilichtmuseen. Dies sei für ihn eine vielversprechende Überlegung für die Zukunft. Er betonte: „Museen müssen sich immer wieder neu erfinden. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten, Wissen erlebbar zu machen. Bildung ist dabei ein Schlüsselthema.“