11.11.2024 – Gerd Demitz
Ein wirtschaftlicher Faktor
Bedeutung der Landwirtschaft betont
Die Erntekrone begrüßt die Besucherinnen und Besucher wieder im Winsener Kreishaus und weist als Symbol des Erntedankfestes auf die Leistungen und Bedeutung der Landwirtschaft sowie die Abhängigkeit des Menschen von der Natur hin. Kreislandwirt Martin Peters und Landvolkvorsitzender Wilhelm Neven haben die Erntekrone an Landrat Rainer Rempe und Ersten Kreisrat Josef Nießen übergeben und die Gelegenheit zum Gespräch über aktuelle Themen genutzt.
Immerhin knapp die Hälfte des Kreisgebiets wird von den rund 850 landwirtschaftlichen Betrieben genutzt – davon rund 450 Vollerwerbsbetrieben. „Wir wissen, was wir an unserer Landwirtschaft haben. Die Landwirtschaft prägt den Landkreis Harburg in besonderem Maße“, betonte Landrat Rainer Rempe. „Sie ist bei allem Strukturwandel ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor.“ Die vielfältigen Leistungen würden oft unterschätzt. „Gleichzeitig leisten viele Landwirte als Energiewirte einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und bei den Anstrengungen gegen den Klimawandel.“
Erster Kreisrat Josef Nießen und Kreislandwirt Martin Peters betonten das gute Miteinander von Landwirtschaft und Landkreis. Das zeige sich bei Projekten wie dem Kiebitzschutzprogramm, aber auch bei Vorhaben zum Klimaschutz. Denn der Klimawandel mit allen Auswirkungen stellt auch die Landwirtschaft vor besondere Herausforderungen. Die Landwirte müssen sich immer stärker auf extreme Wetterereignisse einstellen, auf lange, warme Dürreperioden, auf Starkregen und Stürme. „Gemeinsam müssen wir Antworten und Lösungen finden.“
Das habe sich in diesem Jahr ebenfalls auf den Feldern gezeigt, sagte Kreislandwirt Peters und zog eine durchwachsene Erntebilanz. Insgesamt seien die Ergebnisse eher unterdurchschnittlich, allerdings mit großen Unterschieden bei den einzelnen Kulturen. So brachte der extrem nasse Winter von Oktober bis Februar die Anbauplanung durcheinander. „Ganz viel Wintergetreide konnte gar nicht angebaut werden.“ Gleichzeitig verzeichne man gute Erträge beim Mais, bei dem angesichts der Nässe keine Beregnung erforderlich gewesen sei. Zufrieden zeigte sich Peters auch mit den Erträgen bei den Kartoffeln, bei denen der Regen im Sommer allerdings die Krautfäule begünstigt habe, und bei Zuckerrüben.
Kreislandwirt Peters und Landvolkvorsitzender Neven nutzten die Gelegenheit, mit Landrat Rempe und Erstem Kreisrat Nießen die aktuellen Herausforderungen für die Landwirtschaft anzusprechen. Der Naturschutz spielte dabei ebenso eine Rolle wie die Frage der Feldberegnung und die Wasserversorgung sowie die Bürokratie.