04.11.2024 – Gerd Demitz

Informationen aus erster Hand

Berufsorientierung migrantischer Eltern stärken

Wie geht es nach der Schule für mein Kind weiter? Wie kann ich mein Kind bei der beruflichen Orientierung unterstützen? Warum ist eine Berufsausbildung so wichtig? Für Jugendliche gibt es so viele Möglichkeiten und Wege – und nicht nur für sie, sondern gerade auch für ihre Eltern ist es nicht einfach, dabei den Überblick zu erhalten, insbesondere, wenn sie aufgrund ihrer Biografie einen anderen Bildungsweg kennen. Um ihnen Informationen zu geben, fand jetzt an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Winsen erstmals eine Veranstaltung zur „Berufsorientierung migrantischer Eltern stärken“ statt. Eine Vorbereitungsgruppe der Schule aus engagierten Lehrkräften der BBS Winsen, Mitarbeitern der Agentur für Arbeit und der BBS Buchholz hatte die Aktion organisiert und damit ins Schwarze getroffen.

„Das ist richtig gut gelaufen, das war ein voller Erfolg“, zog Mirco Urbainczyk von der Arbeitsgruppe eine positive Bilanz. „Der Versuch hat sich gelohnt. Wir haben alle gespürt, wie groß der Bedarf bei den Eltern mit Migrationshintergrund ist, sich im Bildungssystem zurechtzufinden.“ Bei der Veranstaltung erhielten die Eltern von Schülern und Auszubildenden der BBS in ihrer Muttersprache Informationen zum Schulsystem in Niedersachen und zur Berufsausbildung. Die Jugendlichen berichteten von ihren Erfahrungen und den Möglichkeiten, die sich gerade an den BBS bieten, unterstützt von Lehrkräften der BBS. Die generellen Vorteile einer Berufsausbildung wurden eben dargestellt wie Wege in den Beruf, aber auch die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten nach einer Berufsausbildung.

„Besser geht es nicht als Informationen aus erster Hand zu bekommen“, betonte Erster Kreisrat Erster Josef Nießen. „Sich zu orientieren und den richtigen Weg durch das Schul- und Ausbildungssystem zu finden, ist nicht immer leicht. Umso wertvoller ist es, Orientierung aus der Praxis zu bekommen.“ Immerhin gibt es so viele verschiedene auf unterschiedliche Bedarfe ausgerichtete Schulangebote und danach die Wahl unter mehr als 320 Ausbildungsberufen und noch deutlich mehr Studiengängen. „Wichtige Berater bei der beruflichen Orientierung ihrer Kinder sind zweifellos auch die Eltern“, stellte Nießen fest. Denn sie reden mit ihren Kindern, machen sich gemeinsam Gedanken über die Zukunft, geben wichtige Impulse und helfen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder beim Schreiben von Bewerbungen – und sind auch später oft Bindeglied zwischen ihren Kindern und den Arbeitgebern. Umso wichtiger ist es daher auch für Eltern, sich gut zu informieren. Für die gut 80 Besucherinnen und Besucher gab es dazu Informationen in zwölf Sprachen. Die Auszubildenden, die beispielsweise eine Ausbildung als Automobilkaufmann, Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk, Kraftfahrzeugmechatroniker, Pflegeassistentin, Pflegefachmann und Erzieherin absolvieren, stellten ihren Weg in die berufliche Bildung dar. Sie berichteten über den Ablauf und die Bedeutung ihrer dualen Ausbildung im Ausbildungsbetrieb und an der Berufsbildenden Schule.

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