03.01.2025
Der Spritpreis 2025
Deutschland sagt Tankeschön
Symbolbild © Gerd Demitz
Eine kleine Preisrakete stieg zu Silvester an deutschen Tankstellen auf, die Spritpreise gingen deutlich in die Höhe. Zum 1. Januar standen sie laut einer Analyse des ADAC im bundesweiten Mittel bei 1,709 Euro für den Liter Super E10. Das entspricht im Vergleich zur Weihnachts-Vorwoche einem Anstieg von 3,3 Cent. Ursache ist im Wesentlichen der Anstieg des CO2-Preises, der zum Jahreswechsel von 45 auf 55 Euro pro Tonne CO2 sprang. Schon zuvor rechneten Experten mit einer Steigerung von cirka 3 Cent, das ist relativ exakt Realität geworden. Damit setzt sich die Teuerung bei Benzin auch über das Jahresende hinaus fort.
Das hat die Spritpreis-Wochenauswertung des ADAC nach einer Abfrage bei mehr als 14.000 Tankstellen ergeben. Auch die Preise für Diesel reagierten auf die Erhöhung der CO2-Steuer. Außerdem spielt der Wechselkurs vom Dollar zum Euro eine Rolle, weil Ölgeschäfte in Dollar abgewickelt werden. Der Euro notiert seit Monaten schwächer zum Dollar, das führt zu ungünstigeren Kursen und somit zu steigenden Kraftstoffpreisen.
Wie werden sich die Preise 2025 weiter entwickeln? Laut ADAC besteht die Hoffnung, dass das Jahr 2025 im Durchschnitt ein etwas günstigeres Tankjahr werden kann als von vielen befürchtet. Ein großer Teil des Spritpreises in Deutschland sind Steuern und Abgaben. Die Energie- beziehungsweise Mineralölsteuer macht bei Superbenzin rund 80 Cent pro Liter aus, bei Diesel sind es etwa 70 Cent. Theoretisch müsste Diesel also stets mindestens zehn Cent günstiger sein. Durch schwankende Preise im Großhandel, andere Nachfrage und Sonderfälle wie den Ukraine-Krieg sieht es in der Realität an der Tankstelle aber oft anders aus. Hinzu kommt seit Jahresbeginn 2021 der CO2-Preis. Der Rest teilt sich auf in den Preis für Rohöl und Kosten für die Weiterverarbeitung, Transport, Tankstellen sowie den Gewinn der Mineralölwirtschaft. Obendrauf kommt dann noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent.
Verkehrsexperten raten, vor der Fahrt zur Tankstelle auf den richtigen Zeitpunkt zum Tanken zu achten. Gravierender als die Schwankungen an einzelnen Tagen sind die Preissprünge, die wir an Tankstellen über den Tag verteilt beobachten. Diese könnten an derselben Tankstelle schon mal bis zu 15 Cent, in einer Stadt wie Hamburg sogar bis zu 22 Cent pro Liter betragen.
Überhaupt ist das Tanken laut einer ADAC-Auswertung am Abend zu empfehlen. Wer also zur richtigen Zeit tankt, kann bei einer Tankfüllung von 50 Litern satte 6 Euro sparen, dies gilt für Super E10 wie für Diesel. Und wer anstelle von Super E5 das stärker mit Bio-Ethanol versetzte E10 tankt, spart weitere 6 Cent pro Liter.
Wer mit dem Auto im Land unterwegs ist, den könnte ein Check der deutschen Autobahnraststätten interessieren. Eine Analyse des ADAC ergab, dass dort der Kraftstoff im Verhältnis zu umliegenden Tankstellen teils massiv überteuert ist. Der Autoclub registrierte Preisunterschiede von bis zu 69,9 Cent pro Liter. Der beste Tipp für Autofahrer lautet also: für den Tankstopp die Autobahn verlassen und die nächstgelegene Tankstelle im Umland ansteuern. Bei der Bestpreissuche helfen zumeist verschiedene Apps wie beispielsweise die von Clever Tanken.
Gerd Demitz