28.03.2025 – ein
Deutlich weniger Geflüchtete
Voraussichtlich 13 Unterkünfte werden geschlossen
Im Bundestagswahlkampf war Migration eines der Kernthemen. Doch die Zahl der Geflüchteten geht bundesweit zurück. Und auch dem Landkreis Harburg werden aktuell deutlich weniger Menschen zugewiesen. Daher werden auch weniger Unterkünfte für Geflüchtete im ganzen Landkreis benötigt. Die Kreisverwaltung hat daher intensiv geprüft, welche Kapazitäten tatsächlich erforderlich sind und welche Unterkünfte geschlossen werden können. Aktuell leben in den 58 Flüchtlingsunterkünften im Landkreis Harburg 3320 Menschen.
„Wir werden in diesem Jahr voraussichtlich 13 Unterkünfte schließen und die Zahl der vorhandenen Plätze so um 878 Plätze verringern. Die Schließungen in diesem Umfang können natürlich nur erfolgen, wenn die von uns prognostizierten Zuweisungs- und Abgangszahlen zutreffen“, kündigt Thorsten Völker an, der die Leitung der Abteilung Migration bereits von 2015 bis 2019 innehatte und sie jetzt erneut übernommen hat.
Die Bewohner der Unterkünfte in Maschen, Ramelsloh, Otter und Heidenau wurden bereits über die Schließung der Unterkünfte und anstehende Umzüge informiert. Diese Umzüge werden bis Mitte April abgeschlossen sein. Bis Ende April sollen weitere vier Informationsveranstaltungen für zu schließende Unterkünfte erfolgen. Dabei werden die Bewohner bewusst als erste über die anstehenden Veränderungen informiert, anschließend die Öffentlichkeit.
„Wir werden auch weiterhin alle Unterbringungskapazitäten ständig evaluieren und entsprechend reagieren“, kündigt Völker an. Schließlich kann sich die Situation abhängig von den politischen Beschlüssen auf Bundes- und Europaebene sowie der weltpolitischen Situation schnell ändern. Daher geht es darum, einerseits vorbereitet zu sein und genügend Kapazitäten vorzuhalten, andererseits sorgsam mit den öffentlichen Geldern umzugehen.
Schon in der Vergangenheit wurden dem Landkreis vom Land regelmäßig deutlich weniger Geflüchtete zugewiesen als eigentlich angekündigt. „Wir kalkulieren, dass das Land uns in den kommenden Monaten bis zu 25 Geflüchtete pro Woche zuweist. Gleichzeitig gehen wir von 19 Wegzügen pro Woche aus. Zumindest 2025 werden daher alle Unterkünfte, die angesichts der vertraglichen Rahmenbedingungen geschlossen werden können, geschlossen.“
Den Betrieb der Flüchtlingsunterkünfte hatte der Landkreis kürzlich neu ausgeschrieben. Die Aufträge wurden jetzt vergeben. Danach sind ab 1. April für Winsen und die Elbmarsch Living Quarter zuständig, für Seevetal und Stelle IF. Rosengarten und Neu Wulmstorf übernehmen ab 1. Mai die Johanniter, Hollenstedt und Tostedt IF. Ab 1. Juni sind die Malteter für Buchholz und Jesteburg zuständig, für Hanstedt und Salzhausen die Johanniter. Grundsätzlich kümmern sich um die Geflüchteten in den Unterkünften im Landkreis Harburg vor Ort Heimleitung und Sozialbetreuung. Daneben gibt es einen Sicherheitsdienst im Rahmen der sogenannten Poolinglösung.