17.01.2025 – Redaktion

Zu Gast bei MHG

Einblicke in moderne Heiztechnik

Buchholz – „Wir müssen von den hohen CO2-Emissonen runter, und da spielt die Heiztechnik eine entscheidende Rolle“, das sagte Julian Bonato, Geschäftsführer der MHG Heiztechnik GmbH, jetzt bei einem Besuch von 17 Mitgliedern des Buchholzer Klimaforums. Bonato gewährte der Gruppe einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens, das verschiedene Heizsysteme herstellt, unter anderem Gasbrennwertkessel, Wärmepumpen und Solarthermie. So konnten die Gäste einen Blick in die Fertigungshalle und das Schulungszentrum werfen. Den Kontakt zu MHG hatte Michael Wiese, Sprecher des Mobilitätsteams beim Buchholzer Klimaforum, bei der Nachhaltigkeitsmesse im vergangenen September hergestellt.

MHG-Geschäftsführer Bonato verdeutlichte, dass man kurzfristig die Emissionen von derzeit etwa 10,3 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person auf unter eine Tonne reduzieren müsse. Noch vor dem Verkehr spielten dabei vor allem private Haushalte eine Hauptrolle. Beide Sektoren sind zusammengenommen für etwa 70 Prozent des Ausstoßes von klimaschädlichem CO2 verantwortlich.

Derzeit sei in der Bevölkerung eine große Verunsicherung in Sachen Heizungstausch zu spüren, betonte Bonato. Grund sei unter anderem die schlechte Kommunikation im Vorfeld des Heizungsgesetzes sowie die Verbreitung von Falschinformationen gewesen. Die Auswirkungen habe die Branche im vergangenen Jahr deutlich zu spüren bekomme. Die Nachfrage nach Wärmepumpen bei der Industrie brach um etwa 44 Prozent ein. Bonato riet Interessierten dazu, sich intensiv über das Thema Heiztechnik informieren zu lassen. Es gebe zahlreiche Möglichkeiten, von der reinen Wärmepumpe bis zu Hybridlösungen, die als Übergangstechnologie in Spitzenlastzeiten, also insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen, die Wärmepumpe unterstützen und auch bestehende Gas- und Ölkessel einbinden können.

Um die Klimaneutralität zu erreichen, würden mittelfristig keine fossilen Energieträger mehr zum Einsatz kommen. Julian Bonato wies darauf hin, dass bis zum Jahr 2030 der Gaspreis stark steigen werde. Bonato prognostizierte einen Preis von mehr als 22 Cent pro Kilowattstunde – derzeit liegt er bei etwa der Hälfte. Für einen Durchschnittshaushalt bedeutete das eine monatliche Mehrbelastung von etwa 250 Euro.

Gefragt nach seinen Erwartungen an die Politik, erklärte der MHG-Geschäftsführer, es müssten die finanziellen Mittel zum Ausbau der Stromnetze bereitgestellt werden. Zudem müssten neue regenerative Stromquellen erschlossen werden. Schließlich müsse die Politik eine verlässliche Strategie vorgeben. Deshalb sieht Julian Bonato Anpassungen am Gebäudeenergiegesetz kritisch, auch wenn dieses nicht optimal sei.

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