01.11.2024 – Gerd Demitz

Flächendeckende Ladeinfrastruktur

Mehr Elektromobilität zwischen Elbe und Heide

Foto: Landkreis Harburg
Landrat Rainer Rempe und Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath freuen sich über mehr Elektromobilität zwischen Elbe und Heide. Foto: Landkreis Harburg

Der Landkreis Harburg und zehn seiner Kommunen machen Tempo für E-Mobilität zwischen Elbe und Heide. Dafür hat die Kreisverwaltung nun das Berliner Beratungsunternehmen für nachhaltige Mobilität M3E beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für die Umsetzung des „Harburger Modells“, einer flächendeckenden öffentlichen Ladeinfrastruktur zwischen Elbe und Heide, zu erarbeiten. Grundlage der Studie ist das Ladeinfrastrukturkonzept für den Landkreis Harburg, mit dem die Kreisverwaltung als einer der landesweit ersten Landkreise mit Unterstützung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr den öffentlichen Ladebedarf bis 2030 ermittelt hat. Über 300 neue über das gesamte Kreisgebiet verteilte Ladestandorte waren Ergebnis der Zusammenarbeit. Um diese Ladepunkte aufzubauen und zu betreiben, werden nun Investoren gesucht. Die Marktanalyse im Rahmen der Machbarkeitsstudie ist dazu der erste Schritt.

„Wir möchten die Menschen für die Elektromobilität begeistern, indem wir den Landkreis Harburg zur Elektromobilitäts-Modellregion entwickeln“, betont Landrat Rainer Rempe. „Unser Konzept soll nicht in der Schublade verschwinden, wir wollen unser „Harburger Modell“ als einer der ersten Landkreise in Niedersachsen aus und für unsere Region umsetzen.“

Der Landkreis Harburg möchte bis 2040 klimaneutral werden und hat sich zusammen mit seinen Städten und Gemeinden 2023 in der Klimaschutz-Charta auf eine enge Zusammenarbeit verständigt. Das „Harburger Modell“ ist dazu ein wichtiger Baustein. Denn wie schon bei der Entwicklung des Ladeinfrastrukturkonzepts ziehen die Kreisverwaltung und zehn ihrer zwölf Kommunen wieder an einem Strang und suchen nun Unternehmen am Markt für die Schaffung und den Betrieb der künftigen Ladepunkte. Mit den beiden Städten Buchholz in der Nordheide und Winsen (Luhe) stehen die Partner des „Harburger Modells“ bei der Planung der Infrastruktur ebenfalls in engem Austausch. Beide Kommunen sind gemeinsam mit ihren Stadtwerken bereits dabei, für ihr Stadtgebiet zusätzliche Ladeinfrastruktur zu schaffen.

Bislang sind im Landkreis – ohne Buchholz und Winsen – 38 Standorte mit insgesamt 116 Ladepunkten vorhanden, die Gesamtleistung der bestehenden Ladeinfrastruktur beläuft sich auf 6.600 Kilowatt. Nun könnten über 300 neue öffentlich zugängliche und über den gesamten Landkreis Harburg verteilte Ladestandorte mit einer Leistung von über 45.000 Kilowatt an über 1.400 Ladepunkten geschaffen werden. Wie viele realisiert werden können, hängt von den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie ab, die zum Jahreswechsel vorliegen und dann zunächst den Kommunen und der Politik vorgestellt werden soll. Bei vielversprechenden Ergebnissen folgt auf Basis der Empfehlungen von M3E Anfang 2025 eine europaweite Ausschreibung für den Bau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur. „Wir haben mit unserem Ladeinfrastrukturkonzept ein Gesamtpaket geschnürt, unsere Kooperation im Harburger Modell macht uns nach dem Motto ‚ein großer, statt vieler kleiner Fische’ attraktiver für Investoren, erläutert Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath. „Die Klimaschutzziele des Bundes sehen vor, dass bis 2038 40 Prozent der Fahrzeuge auf unseren Straßen elektrisch unterwegs sind. Damit das gelingt, muss Elektromobilität aber noch attraktiver werden. Viele Menschen gerade im ländlichen Raum scheuen derzeit noch den Umstieg aufs E-Auto, weil die nötige öffentliche Ladeinfrastruktur noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Das wollen wir mit dem Harburger Modell nun ändern.“

Alle Informationen und das Ladeinfrastrukturkonzept gibt es unter www.energiewegweiser.de/mobilitaet/ladeinfrastrukturkonzept. Mit dem Energiewegweiser bietet die Kreisverwaltung zudem zahlreiche weitere Informationen rund um das vielfältige Klimaschutz-Serviceangebot für den Landkreis und zur Elektromobilität, auch zu Fördermitteln. Ansprechpartner sind zudem Oliver Waltenrath und sein Team bei der Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises Harburg, Telefon 04171 6936601.

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