22.03.2025 – Redaktion

Geschichte hautnah erleben

Erinnerter Alltag der Nachkriegsjahrzehnte

Foto: FLMK
Zeitzeuge Matthias Gröll im Quelle-Fertighaus, seinem Elternhaus, am Kiekeberg.  Foto: FLMK

Ehestorf – Wie war der Alltag in den ersten Nachkriegsjahrzehnten der Bundesrepublik? Geschichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind für Museen eine wertvolle Quelle. Welche Erinnerungen können sie bewahren, mit welchen Methoden – und welche Herausforderungen bringt Zeitzeugenarbeit? Diese Fragen beleuchtet die neue Publikation des Freilichtmuseums am Kiekeberg: „Erinnerter Alltag der Nachkriegsjahrzehnte“. Sie fasst die Beiträge der gleichnamigen Fachtagung im Herbst 2023 zusammen und zeigt, wie Museen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zusammenarbeiten. Das Buch ist ab sofort für 18,90 Euro im Museumsladen und im Buchhandel erhältlich. Offene Zeitzeugenführungen mit Matthias Gröll, dem früheren Bewohner des Quelle-Fertighauses, finden an vier Sonntagen, am 6. April, 13. Juli, 10. August und 7. September statt.

Museumsdirektor Stefan Zimmermann erklärt in dem Buch: „Da die Zeitgeschichte gerade in vielen Freilichtmuseen nun mehr in den Fokus rückt – mit neuen Gebäuden, Ausstellungen oder Forschungen – gewinnt auch die Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus der Nachkriegszeit stetig an Bedeutung. In ihren ganz persönlichen Erinnerungen an Alltag, Beruf oder Familie spiegeln sich oft die großen historischen Entwicklungen dieser Jahrzehnte.“ Damit diese Erinnerungen nicht verloren gehen, hält das Freilichtmuseum am Kiekeberg die Geschichten gemeinsam mit Zeitzeugen fest. Die neue Publikation zeigt, wie Museen Erinnerungen bewahren, kritisch einordnen und für Besucher erlebbar machen.

Die offenen Zeitzeugenführungen durch das Quelle-Fertighaus mit Matthias Gröll finden ohne Anmeldung jeweils um 14.00 Uhr am Sonntag, dem 6. April, dem 10. August und dem 7. September statt. Als offene Familienführung unter dem Titel „Mein Kinderzimmer kommt ins Museum“ führt Matthias Gröll gemeinsam mit Museumsdirektor Stefan Zimmermann am Sonntag, dem 13. Juli, um 14.00 Uhr bei der neuen Veranstaltung „Kinderfest“ durch das Fertighaus.

Spannend sind diese Führungen, weil Matthias Gröll im Quelle-Fertighaus lebte, das früher in Winsen an der Luhe stand. Es wurde in das Freilichtmuseum am Kiekeberg versetzt und steht heute in der Königsberger Straße. Er nimmt Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise in seine Kindheit und Jugend und berichtet, wie es damals war, in einem Fertighaus zu leben, einerseits ein Symbol zeitgemäßen und modernen Bauens und Wohnens, andererseits auch mit vielen Vorbehalten behaftet.

Das Freilichtmuseum ist dienstags bis freitags 9.00 bis 17.00 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 11 Euro für Erwachsene. Für Personen unter 18 Jahren ist er frei. Aktuelle Informationen finden sich unter kiekeberg-museum.de.

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