09.12.2024 – Gerd Demitz

In Buchholz gehen die Lichter aus

Katastrophenschutzübung bei einem Blackout

© Landkreis Harburg
Die Teams der einzelnen Fachbereiche arbeiten bei der Stabsübung die Aufgaben ab. © Landkreis Harburg

Licht und Fernseher fallen plötzlich aus, Herd und Kühlschrank funktionieren nicht mehr, das Telefon bleibt stumm, das Internet ist tot, die Heizung wird langsam kalt – und der Blick aus dem Fenster zeigt, die ganze Gegend liegt im Dunkeln. Blackout. Aber was ist eigentlich alles zu tun, wenn das Stromnetz komplett zusammengebrochen ist, wenn die Stromversorgung großflächig und länger ausfällt? Wie lassen sich der Schutz und die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherstellen? Welche Schritte sind dafür erforderlich? Genau darum ging es bei einer großangelegten Katastrophenschutzübung des Landkreises Harburg. Erfolgreich übten der Landkreis, die Feuerwehr, die Hilfsorganisationen DRK, Johanniter, DLRG, Bundesrettungshundestaffel, Bundeswehr und Polizei turnusmäßig zwei Tage lang den Katastrophenfall.

Ein flächendeckender Ausfall der Stromversorgung in Buchholz und später auch in Tostedt und Todtglüsingen, ein deswegen mindestens vier Tage andauernder Blackout, Kälte und zwei liegengebliebene Züge, die es zu evakuieren galt, sorgten für ein vielfältiges Szenario.

Auch die Trinkwasserversorgung in Tostedt galt es genauso sicherzustellen wie die zeitweise ausgefallene Notstromversorgung des Krankenhauses Buchholz. Die Helferinnen und Helfer wurden so mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, die bei einem Blackout beispielsweise aufgrund eines technischen Defekts, aber auch durch Sabotage oder einen Cyberangriff zu bewältigen sind. Die Katastrophe fand in diesem Fall aber glücklicherweise als großangelegte Stabsübung ausschließlich am grünen Tisch statt. Gut 135 Helferinnen und Helfer der verschiedenen Behörden und Organisationen waren beteiligt. Über Organisationsgrenzen hinweg bildeten sie die gemeinsame Einsatzleitung.

„Damit wir für den Ernstfall gut vorbereitet sind und schnellstmöglich Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger gewährleisten können, ist es wichtig, die Überlegungen und geplanten Abläufe regelmäßig praktisch zu erproben. Nur so können wir erkennen, wo wir noch Verbesserungspotenzial haben“, sagte Landrat Rainer Rempe. Er dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und zog eine positive Bilanz. „Die Übung hat uns allen noch einmal vor Augen geführt, wie abhängig wir von einer funktionierenden Stromversorgung sind. Auch wenn das Blackout-Szenario zum Glück nur gestellt war, die Übung zeigt, dass wir gut gerüstet sind, um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.“

In der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Hittfeld arbeiteten der Katastrophenschutzstab der Kreisverwaltung sowie die Technische Einsatzleitung (TEL) der Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen samt aller dazugehörigen Fachberater zwei Tage lang die umfangreiche Krisensituation ab. Denn schließlich müssen die gesamte Versorgung und die Kommunikation mit der Bevölkerung auch dann sichergestellt werden, wenn das gesamte öffentliche Leben zum Erliegen kommt, wenn weder Heizung noch Telefon und Internet funktionieren. Da galt es, die erforderlichen Einsatzmittel bereitzustellen und dafür zu sorgen, dass für die Bürgerinnen und Bürger Notfallmeldestellen mit Ansprechpartnern ebenso eingerichtet werden wie Wärmestellen als Notaufenthalte.

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