30.09.2024 – Gerd Demitz

Neun Einsätze am Tag

Kleinbus für DRK-Kriseninterventionsteam

Foto: DRK Hamburg-Harburg
Schlüssel und Fahrtenbuch für den neuen Kleinbus gab’s nun an der DRK-Rettungswache. Foto: DRK Hamburg-Harburg

Harburg – Ab sofort ist das Kriseninterventionsteam (KIT) des DRK Harburg bei Einsätzen noch flexibler vor Ort, um Menschen nach seelisch stark belastenden Ereignissen psychosozial zu betreuen. Ein neuer Kleinbus gehört zum Fuhrpark und wird als eines von vier Fahrzeugen rund um die Uhr genutzt. Möglich wurde das durch Spenden, unter anderem des KIT-Fördervereines.

Malte Stüben, Leiter des KIT: „Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des KIT haben auch in 2024 extrem viele Einsätze. Zuletzt wurden wir bis zu neunmal täglich alarmiert, um bei plötzlichen Todes- oder Verkehrsunfällen, aber auch bei Gewalttaten die psychosoziale Akutbetreuung von Opfern, Angehörigen oder Augenzeugen zu übernehmen.“

Die Einsatzzahlen steigen seit Jahren. 2023 gab es 662 Alarmierungen, betreut wurden knapp 2.000 Personen – so viele wie noch nie innerhalb eines Jahres. Ein weiteres Einsatzfahrzeug wurde deshalb dringend gebraucht. Malte Stüben: „Der Kleinbus wird rund um die Uhr besetzt sein, denn wir sind zu jeder Tages- und Nachtzeit im gesamten Hamburger Stadtgebiet unterwegs.“

Ausgestattet ist der Siebensitzer unter anderem mit Blaulicht, Digitalfunk, Notfallrucksack, Defibrillator und auch mit Teddys für Kinder. Rund 60.000 Euro wurden für Kauf und Umbau des Wagens ausgegeben. 13.000 Euro stammen aus Spendengeldern, knapp 47.000 Euro kommen vom Förderverein für Krisenintervention in Hamburg e.V.. Vorsitzender Klaas Borchert: „Das KIT kümmert sich um Menschen in psychischen Ausnahmesituationen, die plötzlich jede und jeden von uns treffen können. Durch diese psychosoziale Akuthilfe wird unter anderem versucht, das Risiko von Traumafolgestörungen bei den Betroffenen zu reduzieren. Wir freuen uns, dass wir das kompetente Team bei seiner wertvollen Arbeit unterstützen können.“

Wer im KIT aktiv ist, hat sich nach über 100 Theoriestunden und einer einjährigen Hospitanzphase für dieses anspruchsvolle Ehrenamt qualifiziert. Aktuell starten 17 neu ausgewählte Helferinnen und Helfer im neuen Grundkurs. Das KIT zählt damit rund 65 aktive Mitglieder. Für seine Qualifizierungen ist das KIT auf Spenden angewiesen, denn für die Betroffenen ist der Einsatz stets kostenfrei.

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