26.02.2025 – ein

Motivation erhöhen, Fluktuation reduzieren

Wie Mitarbeiter sich als Teil des Unternehmens fühlen

Foto: Landkreis Harburg
Groß war das Interesse bei der „Wirtschaftsförderung vor Ort“ zur Frage der Mitarbeiterbindung.  Foto: Landkreis Harburg

Mitarbeiterbindung, das umfasst weit mehr als die Frage, ob der Beschäftigte zur Arbeit erscheint und nicht kündigt. Wer sich dem Unternehmen verbunden fühlt, zeigt auch eine höhere Leistungsbereitschaft. Wie Unternehmen genau diese Mitarbeiterbindung schaffen können, welche Aktionen dafür notwendig sind, war Thema bei der jüngsten Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsförderung vor Ort“. Denn klar ist, „Mitarbeiterbindung nach dem Gießkannenprinzip funktioniert nicht“, betonte Referentin Wiebke Krohn vom Arbeitgeberverband Lüneburg-Nordostniedersachen. Wichtig sei es, einzelne Maßnahmen an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen.

Mit der Veranstaltung „Motivation erhöhen, Fluktuation reduzieren – so funktioniert Mitarbeiterbindung wirklich“ hatten die Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung / Mobilität des Landkreises Harburg und die Samtgemeinde Tostedt einen Nerv getroffen. Gut 45 Unternehmerinnen und Unternehmer waren dabei und sorgten für eine rege Diskussion. Dabei wurden viele Fallbeispiele genannt und Erfahrungen ausgetauscht.

Denn auf vielfältige Erfahrungen mit Mitarbeiterfluktuation kann wohl jedes Unternehmen zurückblicken. Nach Studien geht fast jeder Vierte unmotiviert ins Büro, fast die Hälfte der Beschäftigten ist entweder auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz oder offen für neue Herausforderungen. Für Unternehmen ist es daher mindestens genauso herausfordernd, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch langfristig an das Unternehmen zu binden, wie geeignete neue Beschäftigte zu suchen. Doch eine geringere Fluktuation spart nicht nur Kosten, sondern stellt vor allem auch sicher, dass das wichtige Know-how der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten bleibt.

Bereits die ersten Wochen in einem Betrieb seien entscheidend, erläuterte Wiebke Krohn. „15 Prozent aller neuen Beschäftigten denken am ersten Tag schon an Kündigung, rund 20 Prozent verlassen den neuen Job bereits innerhalb der ersten 45 Tage.“ Umso wichtiger sei das gezieltes „Pre- und Onboarding“, so die Referentin. Aber auch anschließend dürfe die Mitarbeiterbindung nicht vernachlässigt werden. „Eine authentisch gelebte Unternehmenskultur stärkt die emotionale Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen und lässt sie sich als wichtigen Teil des Ganzen fühlen“, so Wiebke Krohn.

„Eine starke Unternehmenskultur fördert den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl unter den Mitarbeitern. Das stärkt den Teamgeist und das Zugehörigkeitsgefühl.“ Dabei komme es auch auf Wertschätzung an, dazu gehörten scheinbar einfache Gesten – „ein einfaches Danke oder eine gezielte Anerkennung für besondere Leistungen können Wunder bewirken und Mitarbeiter motivieren“. Aber auch regelmäßiges Feedback und die Anerkennung der Arbeit dürften nicht vernachlässigt werden. Denn wenn die emotionale Bindung an das Unternehmen fehlt, liegt das nach Worten der Referentin aber oft weniger an Faktoren wie dem Gehalt, sondern vielmehr an der Personalführung und dem Arbeitsumfeld. „Die direkte Führungskraft hat den größten Einfluss auf die Mitarbeiterbindung.“

Bei der „Wirtschaftsförderung vor Ort“ erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem Informationen über die verschiedenen Unterstützungsangebote und Fördermöglichkeiten rund um das Thema Fachkräftegewinnung und Personalentwicklung. Dabei ging es auch um die zahlreichen Angebote der Kreisvolkshochschule (KVHS) zur Weiterbildung und für Personalgewinnung.

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