05.02.2025 – ein

Naturschutzprojekt bei Wulfsen

Pflegearbeiten im Paradies für Insekten, Schmetterlinge & Co.

Die sonnenverwöhnten Magerrasenflächen und die bunten Blütenmeere auf dem Langenberg bei Wulfsen sind nicht nur eine Augenweide, sondern ein wichtiges Refugium für Schmetterlinge, Bienen und Reptilien. Auch Vögel wie Wendehals, Neuntöter & Co. fühlen sich hier wohl und finden einen wichtigen Lebensraum. Damit das auch in Zukunft so bleibt, startet der Landkreis Harburg dort im Februar weitere Pflegemaßnahmen.

So werden dann die Magerrasen- und Heideflächen entkusselt. Dadurch kann sich der artenreiche Magerrasen entwickeln. Bisher prägen auch am Langenberg vielfach Kiefern-Stangenwälder das Bild. Sie sollen in ökologisch wertvolle und artenreiche Buchen-Eichen-Wälder umgewandelt werden. Diese lichten Wälder sind Refugien für Vögel wie Wendehals, Raubwürger und Neuntöter, aber auch Fledermäuse, Schmetterlinge und Insekten. Auch Reptilien wie die Zauneidechse sind hier zu finden. Die Laubwälder sind aber nicht nur ökologisch wertvoll, sondern angesichts des Klimawandels stabiler als die Nadelwälder. Damit die Fledermäuse sich wohl fühlen, werden die Waldflächen mit Fledermauskästen bestückt.

Der Langenberg bei Wulfsen ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Schon in der Bronzezeit legten die Menschen auf der markanten Anhöhe zwischen Wulfsen und Pattensen Grabhügel an. Sechs dieser auffälligen Erhebungen sind heute noch sichtbar.

Fast wäre die Fläche vor rund 60 Jahren in dieser Form aber verloren gewesen. Nach jahrhundertelanger Nutzung als Heide und Ackerland sollte in den 1960er-Jahren eine Ferienhaussiedlung entstehen. Die Flächen wurden sogar schon kleinteilig parzelliert und an dutzende Privatpersonen verkauft, die hier ihren Traum vom eigenen Wochenendhaus verwirklichen wollten. Der Langenberg hätte damit für immer sein Erscheinungsbild verloren.

Diese Planung scheiterte jedoch, und auch großflächige Landwirtschaft war aufgrund der vielen Eigentümer nicht möglich. So eroberte sich die Natur die Anhöhe zurück. Auf den sehr nährstoffarmen Sandböden entwickelte sich zunächst ausgedehnter Magerrasen. Im Laufe der Jahre hatten Büsche und Bäume allerdings bereits damit begonnen, die Magerrasenflächen zu überwuchern. Licht und Luft für Blüten und Insekten nahmen rapide ab.

Die Naturschutzbehörde hat daher im Jahr 2020 das „Langenberg-Projekt“ ins Leben gerufen, das den Erhalt des Langenbergs bei Wulfsen als Lebensraum für Flora und Fauna zum Ziel hat. Sandmagerrasenflächen sind europaweit besonders gefährdet und stehen unter Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Im Landkreis Harburg ist der Langenberg einer der wichtigsten Magerrasen. Dabei ist der Langenberg aber nicht nur ein Refugium für die Fauna und Flora, sondern auch ein beliebter Naherholungsraum für die Bürgerinnen und Bürger vor allem aus Wulfsen und Pattensen.

Die Naherholung wird durch die Pflegemaßnahmen nicht eingeschränkt. Aus Sicherheitsgründen können aber während der Arbeiten Wegeabschnitte kurzfristig gesperrt werden.

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