04.12.2024 – Gerd Demitz

Tiere als Geschenke?

Glanzlos entsorgt im Tierheim!

Foto: Vier Pfoten
Werden Tiere zu Weihnachten unüberlegt verschenkt, landen sie später häufig im Tierheim. Foto: Vier Pfoten

Tierschützer warnen auch dieses Jahr wieder davor, lebende Tiere zu Weihnachten zu verschenken. So groß die Freude über den Familienzuwachs vor allem bei Kindern anfangs sein mag, viele Tiere fallen leider ihren neuen Besitzern schnell zur Last. Oft stellt sich auch erst nachher heraus, dass sie mit der eigenen Lebenssituation garnicht kompatibel sind. Da sie vom Umtausch ausgeschlossen sind, landen jedes Jahr Tausende Vierbeiner in Tierheimen oder sogar auf der Straße. Tierschützer appellieren daher an die Verantwortung jedes Einzelnen: „Es muss allen klar sein, man kann ein Lebewesen nicht einfach weglegen, wenn man keinen Spaß mehr damit hat. Tiere sind keine Spielsachen.“

Deshalb wird von verschiedenen Tierschutzverbänden auch immer wieder vor unüberlegten Käufen gewarnt: „Die Anschaffung eines Haustiers will gründlich geplant sein. Ich muss mir überlegen, ob es zu meiner Familiensituation und zum Lebensstil passt, ob ich die Kosten für Tierarzt, Futter und Pflege langfristig aufbringen kann. Außerdem ist längerfristig auch wichtig, ob ich das Tier in den Urlaub mitnehmen oder eine Betreuung in dieser Zeit organisieren kann. Nicht zuletzt ist auch die Frage, ob es in der Familie eine Allergie gegen Tierhaare gibt, wichtig. Es muss klar sein, entscheide ich mich schließlich für die Anschaffung, bin ich für das Tier für dessen ganze Lebensdauer verantwortlich, und das können bei vielen Tierarten bis zu 15 Jahre oder sogar länger sein.“

Jedes Jahr berichten Tierheime von Kapazitäts- und Personalproblemen durch die große Zahl an Tieren, die spätestens zu Beginn der Urlaubssaison im darauf folgenden Jahr gebracht werden. Noch tragischer ist es aber, wenn die Tiere ausgesetzt oder anderweitig „entsorgt“ werden – was immer wieder passiert, trotz drohender Strafe. Das Aussetzen von Tieren fällt im Strafgesetzbuch unter Tierquälerei und wird mit einer Strafe von bis zu zwei Jahren Haft geahndet. Trotzdem passiert es leider immer wieder.

Wer sich nach reiflicher Überlegung für die Anschaffung eines Heimtiers entschieden hat, sollte sich zunächst in einem Tierheim umschauen. Dort warten unzählige Vierbeiner sehnsüchtig auf ein neues Zuhause. Von Tierschutzverbänden ist zudem immer wieder zu hören: „Niemals ein Tier aus Mitleid kaufen oder sich auf Schnäppchen im Internet oder in Zeitungsinseraten einlassen. Hinter vielen sogenannten ‚Sonderangeboten’, insbesondere für Rassewelpen, verbirgt sich oftmals illegaler Welpenhandel. Diese Tiere stammen häufig von Zuchtfarmen mit furchtbaren Haltungsbedingungen und sie leiden oft unter Krankheiten.“

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